Ein bisschen KI, Zukunft bei der BBC, ActivityPub und ein echt guter Talk

Shownotes

Eine Folge, die ein bisschen zu früh aufgenommen wurde, um wirklich über Sam Altman zu sprechen, in der es aber trotzdem ein bisschen um GPTs geht. Außerdem schauen wir uns den aktuellen Zukuntfs-Report der BBC an, Johannes erklärt ActivityPub und Christian stellt seinen Lieblings-Talk der vergangenen Medientage München 2023 vor. Die Links zur Folge:

Der Zukuntfs-Report der BBC: https://www.bbc.co.uk/rd/blog/2023-10-projections-things-are-not-normal

Die Klima-Website aus dem R&D Fellowship des Media Lab: www.keenkreators.org

Der YouTube-Account der Medientage München, auf dem bald auch "Media War & Peace", der Talk von Evan Shapiro, erscheinen wird: https://www.youtube.com/@MEDIENTAGEMUNCHENvideos

Website und Whitepaper des Web3-Projekts "Cogency Lab": https://www.cogencylab.com/

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:22: Okay, ja willkommen zur fünften Folge des Hype-Instituts bzw. der dritten Folge, die ihr

00:00:29: auch hören könnt, wenn ihr das hier gerade hört und nicht fürs Menüle Bayern arbeitet.

00:00:33: Bei mir ist wieder Johannes Klingebiel, mein lieber Kollege. Johannes, was macht der Hype?

00:00:37: Ja, wurde entlassend, weil er nicht aufrichtig mit dem Aufsichtsrat war.

00:00:42: Ah, das ist nicht gut für den Hype, glaube ich, oder?

00:00:45: [Lachen]

00:00:47: Wir können jetzt alles spekulieren, warum es nicht aufrichtig war.

00:00:51: Ja, ich denke, ja, man kann sagen, ich glaube, wir nehmen das hier am 20.11. auf.

00:00:55: Ich glaube, gefeuert wurde es Sam Altmann am Freitag,

00:00:58: heute ist Montag. Freitag. Freitag. Hast du irgendwie das Insider wissen, was da los ist?

00:01:03: Voll, eine Menge. Nein, kein Stück, leider nicht. Ich auch nicht. Deswegen können wir alle

00:01:09: spekulieren. Genau, wir haben es mitbekommen, dass es passiert ist, aber wir wissen natürlich

00:01:13: auch nichts. Ist aber sowieso ganz, vielleicht ist es ganz gut, dass es passiert ist, weil wir

00:01:17: wollten ja eigentlich nicht mehr über KI reden, müssen es aber, glaube ich, trotzdem, also nicht

00:01:21: nur wegen Sam Altmann, aber ich glaube, wir können das relativ kurz halten, weil wir auch echt noch

00:01:25: paar andere Sachen auf dem Zettel haben. Es ist irgendwie ganz interessant. Wir nehmen

00:01:28: eine Folge auf und dann ist es irgendwie immer so zwei, drei Wochen bis zur nächsten Folge,

00:01:31: wo man das Gefühl hat, Mist, wie kriegen wir die nächste Folge voll? Und dann kurz, woher ist

00:01:36: es dann doch immer so, dass wir eigentlich immer zu viel haben. Wir wollen heute irgendwie ganz

00:01:40: kurz über KI reden, glaube ich, da kommen wir nicht drum rum. Dann wollen wir reden über den neuen

00:01:44: Foresight Report der BBC, der jetzt auch schon, glaube ich, zwei, drei Wochen wieder alt ist.

00:01:48: Wir wollen über Activity Pub sprechen. Johannes, bzw. du möchtest darüber sprechen, weil ich noch

00:01:53: nicht so viel darüber weiß. Ich möchte gern mein Lieblingspanel von den vergangenen Medientagen

00:01:59: München kurz vorstellen, dass du nicht gesehen hast wiederum, wo ich dir was erzählen kann.

00:02:03: Und dann machen wir vielleicht, wenn noch Zeit ist am Ende noch, eine ganz kurze Abstecher in die

00:02:07: Webdreiwelt. Aber lass uns auch ganz kurz einfach das KI-Thema zuerst abhandeln. Was hältst du von

00:02:14: GPTS? Ich muss sagen, ich habe keine konkrete Meinung bisher dazu. Also für alle, die jetzt

00:02:22: sich fragen, fuck, es gibt mehr als ein Chat GPT, ja, es gibt inzwischen mehr als ein Chat GPT,

00:02:28: bzw. was Sam Altman in seiner damaligen Rolle noch, CEO von OpenAI bei der Microsoft Entwickler

00:02:37: Konferenz, ich glaube, Ignite, hieß die, vorgestellt hat, war jetzt die Option selber vortrainierte

00:02:44: Language-Modelle, also auf Basis von den GPT-Modellen, von OpenAI jetzt veröffentlichen zu können oder

00:02:55: nutzen zu können. Das eben ist so ein produktisierter, produktisierter Spinoff eigentlich aus der

00:03:03: Forschung von OpenAI. Ich stelle die Frage zurück, was hältst du davon? Also ich muss

00:03:08: auch sagen, ich wollte eigentlich auch sagen, habe ich noch keine Meinung zu und das so schnell

00:03:10: abmoderieren, jetzt habe ich inzwischen doch ein bisschen damit rumgespielt. Ich habe also

00:03:15: folgende Punkte dazu zum einen, kann man glaube ich auch mal sagen, bin ich glaube ich grundsätzlich

00:03:20: derjenigen von uns beiden, der sich eher mal von sowas überzeugen lässt, das könnte man als

00:03:26: charmanten Zukunftsoptimismus nennen oder oder naivität und du bist normalerweise der, der mich

00:03:30: auf den Boden der Tatsachen zurück holt. Grundsätzlich habe ich mir das angeguckt und ich kann mir

00:03:35: das schon sehr gut vorstellen, was dann auch in der Marketing-Kommunikation war, dieses,

00:03:40: dass da so ein App-Ökosystem irgendwie entstehen kann, gerade wenn dann was ja geplant ist,

00:03:45: dass dann man das irgendwann mit externen Diensten verknüpfen kann. Also nicht nur mit dem

00:03:50: Board reden und dann halt Antworten bekommen, sondern "Hey bestell mir halt eine Pizza" oder

00:03:54: irgendwie sowas. Kann ich mir schon irgendwie vorstellen? Zwei Sachen, die ich mich aber gefragt

00:04:00: habe. Also einmal ganz prinzipiell, hat mich das so ein bisschen gewundert, dass diese GPTs da

00:04:05: jetzt rauskommen, weil zum einen sind das ja Sachen, die Leute schon gemacht haben, halt über die API

00:04:09: halt OpenAI zu nehmen und damit weiterzuarbeiten. Ist das eine, das andere fühlt sich für mich

00:04:16: irgendwie so an, ja man kann das spezialisieren und man kann dann eigene Daten hochladen und sowas,

00:04:21: aber wenn der Weg eh in diese Richtung geht, was OpenAI auch haben will, diese AGI, also es ist

00:04:26: Automatic General Intelligence irgendwie haben will, sind das ja alles Sachen, die das normale GPT,

00:04:30: Chat GPT ja eh können sollte oder können könnte. Und der dritte Punkt ist, was vielleicht ganz

00:04:37: interessant ist, ich habe wie gesagt, ich habe zwei, drei GPTs entwickelt, hauptsächlich für so

00:04:40: NerdKram. Ich bin großer Fan des Warhammer 4DK Universums, ich glaube du auch. Und ich habe

00:04:45: mir einen GPT gebaut, der mir Fragen beantwortet, weil ich jetzt irgendwie im 61. Buch dieser

00:04:50: Buchserie bin und manchmal einfach nachfragen muss, wer ist das nochmal und so und habe dem halt

00:04:55: das, das Warhammer 4DK Wiki gefüttert, habe gesagt, "Hey bitte hier, Fragen beantworten mit Daten

00:05:00: aus diesem Wiki." Und was daran ganz interessant war ist, wie langsam das tatsächlich eigentlich

00:05:06: war. Also ich glaube, wir haben hier in der Firma den Plus Account, keinen Enterprise Account,

00:05:10: ich weiß nicht wie es bei Enterprise aussieht, aber es war dann doch oft so, wenn ich nach einem

00:05:13: Charakter da gefragt habe aus diesem Universum, wenn ich einfach selber das Wiki aufgerufen habe,

00:05:17: den Namen da eingegeben habe und mich selbst durchgescrollt habe, habe ich die Antwort fast

00:05:20: schneller gefunden, als bis dieses GPT mir das da fertig generiert hatte, weil das wirklich lange

00:05:25: gedauert hat und habe mir glaube ich auch in der vergangenen Folge schon mal drüber gesprochen,

00:05:29: dass ja der Rechenaufwand dafür viel, viel höher ist als für eine einfache Suchabfrage oder

00:05:33: einfach nur Text mehr auf ein Browser zu spielen und da frage ich mich schon, wie das, wenn wirklich

00:05:38: diese Vision stimmt, dass das irgendwann wirklich, dass wir mit allem, mit alles, wie wir mit dem

00:05:43: Digitalen irgendwie interagieren über solche Oberflächen funktioniert und über generative

00:05:47: KI funktioniert, ob das bandbreitenmäßig so funktioniert und ob das von der Rechenleistung

00:05:51: ja so funktioniert, dass das wirklich für alle Anwendungen so, also so schnell funktioniert,

00:05:55: wie es meines Erachtens so viel sein müsste, um für solche simplen Anwendungen wirklich

00:05:59: einen Vorteil zu haben? Ja, total fair. Ich glaube, kurz zu deinem Thema mit, mit AGI, also Artificial

00:06:05: General Intelligence, also dieser Science Fiction Idee, wo KI eigentlich sein sollte. Ich meine,

00:06:10: es ist halt ein Indikator an der Stelle, wenn Open AI sagt, hey, wir stecken da jetzt Ressourcen rein

00:06:15: und wir sehen da jetzt in den kurzfristig oder vielleicht mittelfristigen Höhen, mehrwert

00:06:20: zeigt es eher nochmal, wie weit Wegmann von dieser Idee eigentlich ist. Also wenn man sagen würde,

00:06:25: AGI, das ist nicht mehr weit weg, das ist nur noch zwei Trainingsgänge, dann würde man da jetzt

00:06:31: keine Ressourcen reinstecken, dann würde auch ein Microsoft da keinen Interesse daran haben,

00:06:34: Ressourcen reinzustecken. So, ich glaube, das sollte man ein bisschen im Blick behalten,

00:06:38: es wird schon länger auch diese Diskussion, ob jetzt Machine Learning ein Plateau erreicht

00:06:44: oder nicht. Das müssen wir jetzt jetzt nicht hier auch diskutieren, aber ich denke,

00:06:48: das ist hilfreich da, so Blick zu behalten. Und dann ja, keine Ahnung ehrlicherweise. Ich

00:06:52: denke, das ist ein klassischer Fall von, da müssen wir mal sechs Monate später darauf gucken,

00:06:56: ob das tatsächlich genutzt wird, ob das interessant ist. Grundsätzlich glaube ich,

00:07:03: ist es auch von Open AI ein Versuch, Entwickler auf diese Plattform zu ziehen,

00:07:09: den Geld zu versprechen oder die Möglichkeit, Geld zu verdienen, zu versprechen, auch zum

00:07:16: Teil, weil sie nicht genau wissen, was man damit eigentlich machen könnte. Und das ist, wir öffnen

00:07:23: jetzt mal das Labor ein bisschen und wir geben dir auch die Möglichkeit da für die Nutzung

00:07:28: monatlich auch irgendwie Geld zu verdienen für deine schlaue Idee. Aber so, es ist in zwei

00:07:35: Richtungen halt ein gewisser Indikator. Dass es langsam ist, ja voll. Ich denke auch, da wird es

00:07:40: auch langfristig, wird es kleinere spezialisierte Modelle geben anstatt dass ich immer das große

00:07:46: Language Model auf ein Problem werfe, sondern dass ich sage, okay, es sind dann kleinere Themen oder

00:07:52: vielleicht auch Sachen, Use Cases für dich, dann überhaupt gar kein Machine Learning System

00:07:57: wiederbrauche, was dann aber wieder effizienter ist. Ich denke, das ist halt ein normaler Prozess da

00:08:02: an der Stelle. Es gibt eine neue Technologie und jetzt kriegen wir langsam raus, was kann sie und

00:08:07: was kann sie nicht und wo will ich sie einsetzen. Das ist ja gerade der laufende Prozess. Deswegen,

00:08:11: ich glaube, es ist zu früh zu sagen, ob es cool ist oder nicht oder ob es ein Mehrwert bringt oder

00:08:15: nicht oder ob das jetzt die Zukunft des Journalismus ist oder nicht. Das ist, glaube ich, sowieso

00:08:21: schwierig zu sagen. Ich fand auf jeden Fall, ich muss sagen, diese Bedienoberfläche, die man da

00:08:27: hat, um die zu bauen, die ist schon echt clever und die ist schon echt cool. Und man fühlt sich sehr

00:08:34: hacker-manmäßig, auch wenn man überhaupt nicht coden kann und das ist schon cool. Also wenn das

00:08:38: als Interaktion für eine Produktentwicklung funktioniert, dauerhaft, das ist schon cool.

00:08:43: Ja, total. Open AI sehr unterschätzt, was die an Designfähigkeiten haben, tatsächlich finde ich.

00:08:50: Aber ich meine, alleine auch die Tatsache, dass ich das Programm halt selber fragt oder das

00:08:54: Programm dir selber sagen kann, hey, das brauche ich noch, um meine Arbeit gut zu machen. Wie soll

00:08:58: ich damit umgehen? Das ist schon cool. Können wir so zertifiziert? Schon cool, kann man sagen. Aber

00:09:05: ich würde sagen, lass uns doch das KI-Thema damit auch direkt abhaken, weil wir schon seit eigentlich

00:09:10: jeder Folge bisher glaube ich darüber gesprochen haben und lass uns doch lieber über was reden,

00:09:14: was wir wirklich auch spannend fanden in den letzten drei, vier Wochen. Möchtest du mit dem BBC

00:09:20: Report anfangen? Weil ich glaube, du kennst den Autor, die Autorinnen sogar, oder? Nicht persönlich

00:09:25: so. Wir haben E-Mail-Kontakt Henry Cook. Henry Cook ist der, oh jetzt darf ich mir sagen, glaube,

00:09:31: Head of Research von der BBC. Jetzt muss ich tatsächlich selber nochmal gucken. Es steht

00:09:36: hier nirgends. Okay, ich sage jetzt einfach mal, er ist der Head of Research der BBC. Im Zweifel

00:09:41: korrigieren wir das in den Show Notes. Und er hat zusammen mit einer Kollegin, Antonia Kerl,

00:09:46: einen Report rausgebracht, der, finde ich, auch einen sehr, sehr schönen Titel hat. Es ist ein

00:09:51: klassischer Trend Report, vielleicht nicht ganz klassischer Trend Report, wie man ihn kennt,

00:09:55: mit dem Titel "Projections things are not normal". Und an der Stelle große Leseempfehlung, weil ich

00:10:02: finde, wenn man aus der Flut der Trend Report am Ende des Jahres einen heraus pflücken würde,

00:10:08: dann wäre es meiner Meinung nach der aus einer ganzen Reihe von Gründen. Und ich fange jetzt mal

00:10:14: direkt an, womit er halt einfach sehr, sehr gut umgeht, ist dieses Thema, es ist eigentlich

00:10:20: kompliziert. Es gibt nicht so diese zwei, drei großen Trends. Es gibt eine ganze Reihe von so einem

00:10:27: Trend Komplexen, die miteinander verwoben sind, die aber alle eine Wirkung und vielleicht auch

00:10:34: gleichförmig eine Wirkung entfalten. Ganz vorne ist halt auch so, also dieses Thema Komplexität ist

00:10:40: da sehr, sehr, sehr nach vorne gekehrt. Also auch hier Fragmentierung und Komplexität insbesondere.

00:10:46: Das glaube ich generell einen Punkt, was sich auch gut oder interessant hat, direkt am Anfang

00:10:50: vom Report, wie wenig es eigentlich um Technologie geht. Wir haben jetzt auch angefangen mit einem

00:10:55: Tech-Thema, aber es kommt ein Tech-Kapitel oder so, das glaube ich ein bisschen, können wir gleich

00:11:01: nochmal drüben, ein bisschen um Mensch-Maschinen-Interaktion, auch so ein bisschen um so AR/VR-Geschichten geht,

00:11:06: aber KI kommt schon auch vor. Aber es geht doch viel eher um, dass du gesagt hast, um Unsicherheit,

00:11:12: und es geht um Nutzung, und es geht um Klima, und unsere externe Faktoren, soziale Faktoren,

00:11:17: die irgendwie Mediennutzung beeinflussen und fast gar nicht um Tech, das fand ich auch spannend.

00:11:22: Ja total, das ist auch interessant. Also es ist auch bei den Technologien, das wird auch wieder über KI

00:11:27: geredet. Das steht Explicit mit drin, dass Web 3 keine Rolle mehr spielt, bis bei den Interviews,

00:11:35: die sich explizit damit beschäftigen. Ich kann es zitieren, ich habe es ja ausgeschrieben.

00:11:42: "First we didn't hear much about cryptocurrency blockchains in Web 3 except from a few

00:11:46: interviews who specialize in these technologies." Ein bisschen schon, weil ja irgendwie, ja es wurde

00:11:55: auf jeden Fall von denen, ich glaube die haben auch Leute befragt, in, ich glaube,

00:11:59: in qualitativen Interviews mit Expertinnen und Experten gesprochen, und das Thema kam einfach

00:12:02: nicht so viel vor. Total, ich kann mal so sagen, die Liste der Interviews ist extrem gut, extrem solide,

00:12:08: fast jedem davon sollte man folgen, wenn es geht auf irgendeinem Netzwerk, was jetzt inzwischen

00:12:13: nicht mehr Twitter ist, oder LinkedIn oder Emails oder was auch immer, weil das alles sehr, sehr,

00:12:18: sehr gute und schlaue Köpfe sind. Was ich noch hervorheben will, ist das Thema,

00:12:23: wie auch hier mit Klimawandel gegangen wird, weil die Diskussion um Klimawandel in Medien

00:12:28: und auch Zukunft in Medien reduziert sich dann oft und auf, wir bräuchten eigentlich ein Klimaresor

00:12:34: oder wir müssen unsere Klimaberichterstattung besser machen. Hier geht das sehr viel weiter und

00:12:39: gerade auch in dem Kontext Unternehmensstrategie bzw. auch Technologieweitentwicklung. Also es

00:12:46: steht sehr exklusiv auch hier mit drin so, alle Interviews gehen davon aus, dass sie bis 2035

00:12:51: ein sehr, sehr viel extremeres Klima haben, was mit dem Begriff Klimakatastrophe ja auch unterschrieben

00:12:58: wird. Was bedeutet, dass jede Technologie, die wir bis 2035 einsetzen, in diesem Kontext zu sehen

00:13:04: ist. Und gerade wenn wir über, zum Beispiel generative KI-Reben, ist es ja genau das Problem,

00:13:11: dass die Ahr extrem energieintensiv sind im Einsatz und in der Entwicklung extrem hohen

00:13:18: Kühlungsbedarf haben, was hat auch einen großen Wasserverbrauch bedeutet. Also es ist eigentlich

00:13:22: der, na ja, sagen wir mal, Bleibenziehenmotor, der von Hightech an der Stelle.

00:13:29: Es ist eine gute Gelegenheit, um tatsächlich auch für Medien Schaffende, die hier zuhören und sich

00:13:34: auch für das Klimatheber interessieren. Da haben wir gerade aus dem R&D Fellowship, bei uns im

00:13:37: Video Laptoneus, Ergebnis rausbekommen Florian Sturm war einer unserer Fellows, der hat sich

00:13:42: damit auseinandergesetzt, wie Medienproduktionen auf jeder Ebene klimafreundlicher werden kann.

00:13:48: Die Webseite wird heißen keencreators.com, beides mal mit K. Oder keencreators.de,

00:13:55: Gott das will ich, das weiß ich gar nicht. Eine von diesen beiden Sachen, ihr werdet es

00:13:59: auch bei uns auf der Webseite finden. Ich bin nicht sicher, ob es schon bei uns auf der Webseite

00:14:02: verlinkt sein wird, wenn diese Folge online geht, aber auf jeden Fall sehr bald. Und genau das war

00:14:06: hier also definitiv das größere Thema als Tech in dem ganzen Report, obwohl es einen Medien,

00:14:11: fast sogar nicht, ich will nicht sagen das größere Thema als Medien in dem Medien Trend Report,

00:14:15: aber doch irgendwie so als das eine der wichtigsten Entwicklungen, mit die sich Medien auch auseinandersetzen muss.

00:14:20: Wollen wir einfach jeder ein, zwei Punkte rausgreifen, die er spannend fand und dann schauen, dass wir

00:14:26: darüber reden, damit es hier nicht ausufert mit dem Thema? Oder wie wird es angehen?

00:14:29: Das klingt so implizit, als wäre das schon ausgerufen. Aber ja, sehr gerne, ich übergebe das virtuelle

00:14:33: Mikro an dich. Ich kann ja gerne mal ein Thema rausgreifen, es gab wirklich auch ein paar. Du

00:14:40: hast ein paar schon angesprochen kurz. Was ich interessant fand, ist, aber was auch ein Thema ist,

00:14:45: über das wir glaube ich auch letztes Mal schon gesprochen haben, so ein bisschen mit dieses,

00:14:47: was passiert eigentlich mit dem Internet und wie verändert sich das Internet. Und in dem Report

00:14:52: wird auch gesprochen worden, sie nennt es The End of Global Timelines, wo es also darum geht,

00:14:57: auch das glaube ich, habe ich schon mal genauso gesagt mit dem Thema Facebook, gibt es nicht mehr,

00:15:02: Twitter gibt es nicht mehr und klar gibt es Alternativen, es gibt neue soziale Netzwerke,

00:15:06: Menschen sind immer noch wahnsinnig viel in sozialen Netzwerken unterwegs, aber der Overlap

00:15:10: wird geringer, die Netzwerke werden stärker siehlos und es gibt irgendwie nicht mehr diese eine,

00:15:15: diese eine Ort, wo man hingucken könnte, um zu schauen, was passiert eigentlich gerade in dem

00:15:20: Internet, weil es eben diese eine Andau-Stelle nicht mehr gibt. Und für Madweb in dem Report ist

00:15:26: es einer der Faktoren, die dann auch politisch zu Spaltung, zu Polarisierungen und Fake News und

00:15:30: diese ganzen anderen politischen Aspekte irgendwie verstärken und auch eine Bewegung weg von diesen

00:15:37: öffentlichen sozialen Netzwerken, wo man halt immer noch irgendwie sehen konnte, wobei sie

00:15:42: andere Menschen unterhalten haben, stärker in so ein privates Feld, was ja auch im Medienbereich

00:15:47: schon länger diese Dark Social Begriff, also man kommt halt mit seinem Content, wenn man den irgendwie

00:15:52: früher gestreut hat, war das das eine, aber in Discord-Gruppen kommt man nicht mehr rein,

00:15:56: Telegram-Gruppen kommt man schwierig rein, wenn man nicht seine eigenen aufmacht und

00:15:59: die Leute sich zu sich holt. Und das fällt mich interessant um nochmal diese, nochmal als diesen

00:16:04: Aspekt, den ich bisher oder wo wir auch glaube ich bisher mehr unter so einem Monetarisierungsaspekt

00:16:09: so ein bisschen drüber gesprochen haben, wie erreicht man seine Zielgruppen tatsächlich auch

00:16:13: nochmal stärker in diesen Kontext gesetzt von, was hat das bedeutet das eigentlich für eine

00:16:17: Öffentlichkeit, für eine Medienöffentlichkeit und dass diese Aufgabe, diese Öffentlichkeit zu

00:16:22: schaffen, wie kann ich sagen, fast sagen, wieder stärker zu den Medien eigentlich zurückgeht und

00:16:26: man sich nicht mehr so stark darauf verlassen kann, dass jemand anderes diese Räume im Internet

00:16:30: eigentlich für jemanden schafft, sondern dass man sie vielleicht stärker selber schaffen muss.

00:16:34: Ganz interessant kann man später auch noch bei dem Medien-Tagetalk, auf den ich reden wollte,

00:16:39: kommt das auch noch mal so ein bisschen vor, aber das war auf jeden Fall nochmal eine spannende

00:16:43: Kontextualisierung von diesem Thema. Ja, total. Lassen Sie uns da auch gleich immer drüber reden.

00:16:49: Und ich werfe nur noch einen Thema mit rein und es ist ja nochmal eine allgemeine Beobachtung.

00:16:54: Ich hatte es uns schon angerissen, aber ich finde, dass das unterscheidet,

00:16:57: diesen Trendreport hat einfach so signifikant von anderen, ist halt eine sehr systemische

00:17:01: Betrachtung und wie sich eben, zum Beispiel auch hier, es gibt exakt ein bisschen Schifting

00:17:07: Global Systems mit dem Thema, wie Globalisierung sich verändert, Deepening in Equalitys,

00:17:14: welche Rolle auch innerhalb der Gesellschaft, also zunehmende Ungleichheit eigentlich spielt,

00:17:19: hier klar der Focus of UK, aber eben das ist ein breitgespannter Report, der wie gesagt,

00:17:24: also wenn jemand noch über die Adventszeit Lust hat, kann man nur ans Herz legen und damit

00:17:30: lasst uns einfach direkt an diesem Zukunft des Internets und Zukunft im Plattformenthema weiterregen, oder?

00:17:36: Können wir gerne machen. Also hier in dem Report, wie gesagt, sprechen Sie eben darüber dieses,

00:17:41: wie müssen wir uns das eigentlich vorstellen, mit der, spielt ja auch wieder diese, diese,

00:17:45: die Hyperpersonalisierung mit rein und sowas, was eher hier auch ein bisschen so als User-Herausforderung

00:17:54: irgendwie so ein bisschen sieht, also als neuer Customer Job sozusagen, erschreibt,

00:17:58: the systems that we engage with daily, the sources of information we are obliged to use,

00:18:02: feel more complex and harder to navigate. Und das war auch ein Punkt, den ich schön fand,

00:18:07: weil es eben nicht nur ne Beschreibung war, sondern eben in dem Report, sondern eben auch mit

00:18:10: Möglichkeiten. This provides an opportunity to design digital products and deliver content that

00:18:15: could help people navigate the complexity around them. Wo man sicher auch sagen kann, so ein bisschen

00:18:21: war das schon immer die Aufgabe von Journalismus, zum Beispiel zu sagen, die komplexe Welt irgendwie

00:18:26: besser zu verstehen, aber dass es eben noch stärker eine Herausforderung, aber auch eine Chance

00:18:30: für Medien wird, zu sagen, hey, die Welt wird immer komplexer, auch diese digitale

00:18:35: Welt, in der wir uns bewegen und wir müssen noch viel stärker Wegweise in dieser Welt sein,

00:18:39: da sehe ich durchaus auch eine Chance drin, eine, oder eine Business Opportunity im Endeffekt.

00:18:44: Ganz seine Meinung, ganz seine Meinung, ganz seine Meinung. Das ist aber auch wieder

00:18:47: eine Chance, ne Journalismus breiter zu denken, als man sonst vielleicht auch tut.

00:18:52: Also dieses, wir schreiben halt nicht nur Artikel, sondern der Sozialaspekt ist irgendwie auch

00:18:58: unsere Aufgabe und die Communities schaffen, Räume schaffen, sowas ist irgendwie auch unsere

00:19:03: Aufgabe, das meinst du, oder? Ja. Schön zusammengefasst. Sehr gut. Lass uns doch ganz kurz, aber

00:19:08: dann trotzdem noch in dem Report, wenn du da auch was hast, noch ganz kurz in den kurzen

00:19:13: Tech-Teil vielleicht reingehen, den es ja noch gibt, weil ein Teil ist mir so ein bisschen

00:19:17: aufgefallen, über den ich gerne kurz so renten würde, aber ich lasse dir gerne den Vortritt,

00:19:20: wenn du noch irgendwas hast. Nein, nein, nein, nein. Auch aus. Ich habe am Anfang so viel geredet.

00:19:24: Du kannst auch gleich nochmal zu dem Agility-Pup-Ding, da kannst du gerne, weil ich fand, der eine

00:19:32: Po, also viele gute Punkte drin, haben wir jetzt glaube ich auch ein paar Mal gelobt und

00:19:35: gesagt, dass man sich das so jedenfalls komplett anlesen sollte, aber es ging doch auch nochmal

00:19:39: kurz ums Metaverse. Das ist mir so ein bisschen, das Zitat, das dann aus dem Report kam, ich

00:19:44: trage es kurz vor, "The fundamental idea of the metaverse as being something which makes

00:19:49: our online space is more social and more spatial, spatial computing ja auch das Wort, das Apple

00:19:53: benutzt hat beim Release für unser neuen Brille. It doesn't have to be VR, it works just as

00:19:58: well in a low-fi way. Ich überspringe ein bisschen. It could start making our existing digital

00:20:04: spaces more multiplayer, starting even with simple avatars or shared curses. And when you

00:20:11: start experiencing it like that, which I have, das ist das Zitat, you start asking why the

00:20:16: web, as it is, feels so empty. Und da habe ich mich nur gefragt, in meiner Welt ist das

00:20:22: Internet eigentlich schon immer sehr, sehr multiplayer gewesen. Also ich weiß nicht,

00:20:26: wie, ich glaube, das ist immer noch Zitat von Matt Webb, aber möchte mich nicht darauf

00:20:29: festlegen, ich bin mir nicht ganz sicher, dass, also ich weiß nicht, wie der Zitat gebe,

00:20:34: dass Internet nutzt, aber das von den ersten Foren, als ich angefangen habe, das Internet

00:20:39: zu gehen, der ganze Aspekt von Gaming bis hin zu, was du heute auf Niro hast oder Slack,

00:20:44: kollaboratives Arbeit im Internet, ist doch schon sehr multiplayer. Und ich weiß nicht,

00:20:49: wo jetzt der Unterschied sei, dass das ja mit avataren oder shared curses geteilte Mauszeige,

00:20:55: was wie eine fürchterliche Idee klingt, was da der fundamentale Unterschied sein soll,

00:21:00: dass wir das dann nach Metaverse nennen und nicht einfach das, was es schon gibt.

00:21:04: Ich glaube, das kann man in dem Fall einfach nur lesen. Da ist das Zitat auch von Matt

00:21:08: Webb. Also Hintergrund zu Matt Webb, Matt Webb ist jemand, der sehr viel auch sehr

00:21:11: theoretisch und auch sehr viel praktisch mit Internet experimentiert. Dass er auch sehr

00:21:15: paar sehr coole Sachen macht. Aber das ist so ein bisschen sein Steckenpferd. Und ich

00:21:18: denke, so muss man das Zitat sehen, nicht als der Report ist der gleichen Meinung. Es

00:21:24: ist eine Vorstellung, dass diese Idee von einem Multiplayer Internet wird so ein bisschen

00:21:30: auf der einen Seite, es ist ja viel auch im Antisempoib 3 Kontext ja auch gewesen. Nee,

00:21:37: es ist so, ich glaube, es ist ein bisschen pathos mehr als eine konkrete Vision, die dahinter

00:21:43: steckt eher in einen Schlachtruf. So würde ich es einfach interpretieren. Also da ist

00:21:50: man gegen etwas mehr als dass man für etwas ist. Also gegen Plattformen mit einem singulären

00:21:55: Nutze-Experience, die ich da drauf haben kann und ich schmeiße in Halte rein und dann kommt

00:22:01: nichts zurück und ich kann maximal liken oder kommentieren hin zu einem mehr, wir können

00:22:07: kollaborativ an Dingen mehr stärker arbeiten oder Plattformen könnten kollaborativer sein

00:22:11: und remixen. Und da bin ich dann voll dabei. Was ist auch eine gute Überleitung zu Activity

00:22:18: dann frage ich mich aber wirklich, warum wir das noch in so einem Kontext von diesem Wort

00:22:21: Metaverse überhaupt diskutieren, weil das halt einfach Neil Stevenson, Mark Zuckerberg,

00:22:25: für mich dann einfach verbrannt ist. Wenn man da "WA" wegnimmt und im Endeffekt sagt,

00:22:30: hey Google Docs ist eigentlich auch Metaverse, dann brauchen wir den Begriff glaube ich nicht mehr.

00:22:35: Ist ja auch total korrekt. Ich denke halt, der Punkt ist da, ich meine, die Diskussion über

00:22:39: Technologie funktioniert halt in der Öffentlichkeit nur über Basswörts. Ich habe bestimmte Begriffe,

00:22:43: die lose mit einer bestimmten Vision verknüpft sind und die ich sage und alle können nicken und

00:22:49: glauben, wir reden über das Gleiche, wenn de facto die Meinungen da sehr auseinanderklappen. Das ist

00:22:54: glaube ich ein gutes Beispiel dafür. Wie Matt Webb versucht hier das Metaverse zu zeichnen und

00:22:58: zu definieren, ist eine sehr, sehr andere Wahrnehmung, wie du und ich diese Wahrnehmung haben. Und

00:23:04: ohne Einordnung wird es einfach schwierig, wenn man de facto nicht die gleiche Sprache spricht.

00:23:08: Aber dann lass uns das doch als Überleitung direkt nehmen, weil du hast es schon gesagt,

00:23:12: was er sich darunter vorstellt und wie er sich dieses cooleborative Multiplayer-Internet

00:23:16: vorstellt, ist eben auch Plattformen, die irgendwie stärker kooperativ sind oder die stärker

00:23:20: miteinander vernetzt sind. Und genau das ist von dem wenigen, was ich bisher davon verstanden

00:23:25: habe, glaube ich auch der Ansatz von Activity Pub oder wie es in Deutschland ja fast mehr

00:23:29: diskutiert wird, Fedeverse oder? Also Mastodon und dieses federated Internet.

00:23:35: Fedeverse ist ein katastrophal schlimmer Name, er ist einfach extrem.

00:23:40: Das klingt so nach Chaos Computer Club, circa 2009.

00:23:42: Ja, das ist mein Kandid-Club-Marthe-Fürmliche.

00:23:45: Ja genau, Fefis-Blog empfiehlt das Fedeverse so ungefähr.

00:23:48: Ja, also wir vergessen diesen Begriff gleich. Wir wissen alle, dass der jetzt mitgemeint ist,

00:23:53: wir reden über Activity Pub. Viel cooler, klingt besser, easy. Activity Pub ist eigentlich

00:23:59: ein Software-Protokoll, also genauso wie HTML ein Protokoll ist, also eine definierte Art

00:24:10: wie Software miteinander eigentlich kommunizieren kann, Software und Hardware.

00:24:14: Und Activity Pub ist im Grunde so die Infrastruktur oder Teil der Infrastruktur, auf der Mastodon

00:24:20: aufsetzt. Das ist im Grunde ein Social Media Protokoll.

00:24:25: Und die Idee dahinter ist, ich könnte also ein eigenes Mastodon-Clone, ein eigenem Teil

00:24:32: dieses sozialen Netzwerks hosten, genauso wie ich eine Website hosten kann und damit

00:24:37: halt ein soziales Netz spannen, dass das über eine singuläre Plattform hinausgeht.

00:24:42: So, Activity Pub gibt es schon länger, das muss man da so in der Fußnote dazu sagen.

00:24:47: Das ist jetzt kein Bleeding Edge-Hightech-Thema, aber was halt gerade interessant ist, ist

00:24:55: es nimmt Fahrt auf. TANBA hat das inzwischen oder will das integrieren in die eigene Plattform.

00:25:01: Mozilla experimentiert gerade sehr aktiv damit und da ist so das Gefühl von so, okay, da

00:25:07: ist eine Dynamik da, so Dinge passieren und da ist so der Zipfel einer Zukunftsvision

00:25:16: da, die ohne ein oder zum Teil ohne ein Facebook und ohne ein Twitter auskommt, wo eine Internet-Öffentlichkeit

00:25:25: oder eine soziale Internet-Öffentlichkeit abseits davon existieren könnte oder ein

00:25:30: Teil davon so. Wenn wir sagen, das endet der globalen Timeline, vielleicht wäre das

00:25:35: die Rückkehr der globalen Timeline, aber dann halt basierend auf diesen Protokoll, nicht

00:25:42: basierend auf einer singulären Plattform, was so natürlich eine ganze Reihe an eigenen

00:25:46: Problemen mit sich bringt, wie Moderation, wie stelle ich das sicher, was insbesondere

00:25:51: glaube ich viele Unternehmen davon abhalten würde, öffentliches Server zu hosten, aber

00:25:56: auf der anderen Seite und das ist ja auch das, was die BBC inzwischen macht, warum

00:25:59: halt nicht eine eigene Mastodon-Server für die eigenen Journalisten hosten, denen dann

00:26:05: in diesem Netzwerk dadurch eben die Autorität mitgeben, dadurch dass sie eben bei der BBC

00:26:09: ihr Account haben, den man ja auch umziehen kann. Also da ist eine Idee zumindest, eine

00:26:16: Vision da und da bin ich auf jeden Fall interessant, wie das weitergeht ohne zu sagen, das ist

00:26:19: die Zukunft, aber ich habe zumindest das Gefühl mit der Dynamik, dass das sich gerade entwickelt

00:26:23: dahinter, es könnte Teil einer Zukunft sein. Aber dann, also das habe ich durchaus auch

00:26:29: schon mal so ein bisschen gehört und als Twitter dann so anfing den Bach runter zu gehen, habe

00:26:33: ich mir auch mal Mastodon angeschaut, was ich nie so richtig verstanden habe und vielleicht

00:26:37: kannst du mir das erklären, ist wie muss ich mir das denn praktisch vorstellen, nicht

00:26:43: wie setze ich so ein Server auf, das ist eh Fachwissen so, aber wie, was bedeutet das

00:26:48: für mich als Nutzer, du hast gesagt, Tumbler ist dabei und Mastodon ist irgendwie dabei,

00:26:51: das heißt ich habe ein Tumbler Account und folge aber auch Mastodon-Nutzern, oder? So

00:26:56: habe ich das immer so ein bisschen verstanden. Genau. Und auf welcher Oberfläche, das ist

00:27:00: dann die Tumbler Oberfläche, die sich das dann zieht, sodass ich quasi in der Oberfläche

00:27:04: bleiben kann, die ich schön finde oder am praktischsten finde, die dann auch vielleicht

00:27:09: nicht so groß sein muss, weil der Netzwerk-Effekt eben kann es einfach eine schöne Oberfläche

00:27:13: bauen und ich kann trotzdem allen folgen, ist da, verstehe ich das richtig, ist das das

00:27:17: Ziel oder ist das die Vision? Das ist die Idee dahinter, genau. Beziehungsweise

00:27:21: im Grunde ist es ja auch, also Server ist ja das eine, wo meine Inhalte liegen und wo

00:27:26: ich auch, worüber ich dann interagiere, ich kann aber auf diesem Server ja dutzende Nutzer

00:27:31: Oberflächen dann aufbauen, also ich kann ja Apps drauf aufbauen, ich kann meine Web-Oberflächen

00:27:36: mit theoretisch auch selber bauen, wenn ich das machen will, wenn ich so masochistisch

00:27:40: bin, ich kann das auf Tumbler dann nutzen und dass ich die Post dann eben über diese

00:27:45: ganzen Server und über Tumbler, was auch immer, kann ich mir das dann abgreifen, meine Timeline.

00:27:50: Also es ist dann so ein bisschen so, es hat so ein bisschen so RSS-Feeling. Ich wollte

00:27:54: es gerade sagen, ist das nicht einfach nur ein RSS-Feet? Ja und nein, so, ja funktioniert

00:28:00: auf der einen Seite ähnlich, nur der Unterschied ist natürlich, dass ein RSS-Feet nur in die

00:28:03: eine Richtung geht. Also ich ziehe mir ja nur die Inhalte. Mit Activity-Pub pushe ich ja

00:28:09: auch Aktivitäten zurück, so ich like etwas, ich teile etwas, ich kommentiere runter,

00:28:14: also ist das bidirektional. Das finde ich aber tatsächlich sehr so gut, weil unter RSS,

00:28:20: die Eltern werden sich erinnern, habe ich damals gerne genutzt und ein RSS, das aber wechselseitig

00:28:26: funktioniert, dass irgendwie kommunikativ ist, darunter kann ich mir irgendwie was vorstellen,

00:28:29: da habe ich eine Nutzungssituation im Kopf, wie das aussehen könnte und das war bisher

00:28:33: immer so mein Problem, dass ich das, dass ich es dann auch gelesen habe, um Mastodon, das

00:28:36: ist federated und so und da habe ich genickt, okay das klingt aber gut, also aber ich konnte

00:28:40: mir nichts darunter vorstellen, was das bedeutet, aber ein RSS-Feet, auf den ich antworten

00:28:47: kann, ganz ganz ganz blöd gesagt, darunter kann ich mir irgendwie was vorstellen.

00:28:50: Das ist auch die bessere Erklärung, ich berg auch gerade, ich habe vorhin von HTML als

00:28:53: Protokoll geredet, was glaube ich eigentlich falsch ist, aber HTTP meint ich eigentlich.

00:28:57: Aber was hast du gesagt, weil du hast doch HTTP gesagt, oder?

00:28:59: Hab ich HTTP oder HTML gesagt?

00:29:01: Achso, das weiß ich nicht mehr. Sie gehen mir das geringe, aber du hast HTTP, du hast

00:29:05: HTTP gemeint.

00:29:06: Ich krieg ihr ja einen auf den Detail, weil ich übers "Frediverse" bin, letztert war,

00:29:09: also schlimmer kann ich es eh nicht machen.

00:29:11: Ja, okay, ja gut, das hat mir jetzt schon mal weitergeholfen, weil da verstehe ich jetzt

00:29:17: mehr, was der Benefit davon ist, aber nur noch einmal, weil du auch gesagt hast, Apps

00:29:21: und so weiter und Plattformen, rein hypothetisch 2040, wie müsste ich mir an Internet vorstellen,

00:29:27: dass eben nicht auf Plattformen basiert, sondern auf Activity Pub?

00:29:32: Naja, im Grunde ähnlich, so.

00:29:36: Nennen wir es noch mal ähnlich.

00:29:39: Also ich habe trotzdem eine App, vielleicht die Art von App, die mir gefällt.

00:29:42: Ich habe eine Art, Kontakt darin zu sortieren.

00:29:45: Es gibt Leute, die ich folge, die habe ich vielleicht auch in Listen sortiert, nach Themeninteressen.

00:29:50: Ich kann mit denen kommunizieren, ich kann denen direkte Nachrichten schicken, aber und

00:29:54: das ist halt der Unterschied, ist ich bin nicht an eine Plattform gebunden, ich bin nicht ein

00:29:59: ein Geschäftsnbell gebunden, ich könnte mir also einen Server auswählen, der vielleicht

00:30:03: Anzeigenfinanzierung hat und dann kriege ich Anzeigen rein.

00:30:05: Ich könnte mit einem Server wählen, für den zahle ich halt, die Betriebskosten habe dann

00:30:10: keine Anzeigen und das ist dann auch wieder Option.

00:30:14: Vielleicht muss ich auch den Server meines Arbeitgebers und kriege dadurch halt so die

00:30:19: Referenz von "Ah ja, der arbeitet bei der BBC, ähnlich wie das Verifikationssystem mal funktioniert

00:30:25: hat bei Twitter" und ich kann diesen Account aber auch umziehen.

00:30:30: So, das ist das nächste.

00:30:31: Wenn ich mir zahlen will für meinen Server, dann gehe ich halt auf einen werbefinanzierten

00:30:34: Server oder ich gehe ja auf einen vielleicht öffentlich rechtlich finanzierten Server, wäre

00:30:39: ja auch eine interessante Spekulation.

00:30:42: Und behalte dann aber die Kontakte und das Netzwerk?

00:30:45: Behalte die Kontakte und behalte meine Inhalte und so, das ist so die Grundidee so ein bisschen

00:30:51: dahinter.

00:30:52: Also, und öffne dann aber trotzdem vielleicht die App, auf die ich gerade Bock habe.

00:30:56: So, wo die Oberfläche am Einfassende ist, wo die Bedienung für mich am meisten Sinn

00:30:59: macht, die vielleicht dann eher was nicht auf Bilder zugeschnitten ist oder auf längeren

00:31:05: Content zugeschnitten ist.

00:31:07: Ich blogge vielleicht auch nativ über aktivitich Pub, wie ich über RSS früher geblockte.

00:31:13: So, das ist so grob skizziert die Theorie oder das Bild, das man da machen könnte,

00:31:20: mit all den Fallstricken, die es da natürlich zu lösen gäbe.

00:31:23: Cool, vielen Dank.

00:31:24: Vielleicht noch eine Sache, um das Thema abzuschließen, sag mir doch noch kurz, weil du gesagt hast,

00:31:29: das Gefühl, dass es gerade irgendwie im Kommen ist, ein bisschen auf was für Signale achtest

00:31:33: du da?

00:31:34: Worauf sollten wir achten, wenn wir das Gefühl haben, okay, was passiert mit aktivitich Pub?

00:31:38: Einfach so ein bisschen das Gefühl haben, okay, wie viele Unternehmen wechseln auf Mastodon,

00:31:43: ist das eine.

00:31:44: Wie viele davon hosten auch eigene Server, weil das ist in definitiv sehr anderer Art der

00:31:48: Nutzung.

00:31:49: Welche anderen Tech-Plattformen integrieren aktivitich Pub in irgendeiner Form, in die

00:31:56: eigenen Angebote.

00:31:57: Also ich meine es ja auch, die Theorie könnte ja auch sein, Instagram unterstützt das

00:32:01: in Zukunft.

00:32:02: Und ich kann also über Instagram nativ anderen Leuten folgen, die eigentlich gar nicht auf

00:32:07: dieser Plattform sitzen.

00:32:09: So, das wäre so die Signale, auf die man das ein bisschen achten sollte.

00:32:13: Im Grunde Adoption würde ich es einfach mal nennen.

00:32:16: Und wird da eine kritische Masse erreicht in einer Branche, in einem Bereich, gesamtgesellschaftlich?

00:32:23: Und Tumblr und Mozilla sind dafür auch für dich ganz gute Signale.

00:32:28: Also Tumblr zumindest, das passt für mich auf Anhieb.

00:32:31: Total, das ist jetzt nichts.

00:32:32: Es sind keine A-List-Tech-Firmen, das ist ja so B und C-List würde ich jetzt mal nennen.

00:32:37: Aber mit einer Reichweite, und ich denke, das ist halt wichtig.

00:32:42: Die bringen beide Nutzereichweite einfach mit.

00:32:45: Dann bin ich mal gespannt, vielen Dank für die kleine Einordnung.

00:32:48: Ich habe es jetzt auf jeden Fall schon mal besser verstanden, was auch cool ist, weil

00:32:51: das tatsächlich auch immer so ein bisschen so ein Hindernis war, dann doch tatsächlich

00:32:53: irgendwie mal mit Mast oder so anzufangen, weil das doch echt klanky ist so am Anfang.

00:32:57: Aber cool, vielen Dank.

00:32:59: Würde ich sagen, mach mal im nächsten Thema weiter, oder?

00:33:01: Ja.

00:33:02: Das nächste Thema ist ein Talk von den Medientagen München.

00:33:06: Die waren jetzt ungefähr vor einem Monat, ich glaube, 25.

00:33:09: Da bis 28.

00:33:10: Oktober dieses Jahres.

00:33:12: Wer es nicht weiß, die Medientage München, genauso wie das Medielle Bayern, sind Teil

00:33:16: der Medien Bayern GmbH.

00:33:17: Also das sind Kolleginnen und Kollegen von uns, die hauptsächlich die Medientage betrohen.

00:33:21: Und wir waren natürlich auch unterwegs.

00:33:24: Und ich möchte hauptsächlich über einen Talk sprechen, den ich gesehen habe.

00:33:28: Der stand jetzt, also 20.

00:33:30: 11.

00:33:31: Dann noch nicht auf dem YouTube-Kanal der Medientage ist.

00:33:32: Der, ich habe extra nachgefragt, da aber wohl erscheinen wird.

00:33:35: Ich kann leider nicht sagen, wann.

00:33:37: Haltet mal ein Auge drauf, weil den ich wirklich sehr, sehr empfehlen kann.

00:33:41: Und zwar ist das ein Talk, der hieß Media, War and Peace und wurde gehalten von Even

00:33:44: Shapiro.

00:33:45: Nicht verwandt mit Ben Shapiro, scheinbar.

00:33:49: Aber der schon seit Jahren die Medienwelt kartografiert, das Medienuniversum kartografiert

00:33:56: und er macht das hauptsächlich über Umsatzzahlen, Nutzerzahlen.

00:33:59: Also er geht da sehr quantitativ ran.

00:34:01: Und das ist sein, ich glaube, da hat er auch einen Substack-Newslet dazu, wo er immer

00:34:06: diese Entwicklungen auf dem Medienmarkt in der Medienwelt kartografiert.

00:34:10: Das ist spannend.

00:34:11: Das ist aber gar nicht so der Hauptpunkt.

00:34:12: Was ich viel, viel spannender fand bei seinem Talk ist, dass er sehr viel über Nutzerbedürfnisse

00:34:18: gesprochen hat.

00:34:19: Er hat gesagt, wir sind jetzt schon seit einigen Jahren in der Era of User-Centricity, was

00:34:23: sicher auch für viele Hörer hier jetzt auch nichts Neues ist in dem Sinne.

00:34:27: Aber zum einen war er ein sehr, sehr guter Speaker, er hat das noch mal schön dargelegt.

00:34:31: Und er hat vor allen Dingen paar Zahlen, die ich wirklich beeindruckend fand.

00:34:37: Und weil ich auch weiß, dass die in der Branche diese Themen ein Thema sind, dass es zumal

00:34:41: dieses Thema Abos und das Thema Churn.

00:34:43: Und da waren zum Beispiel Zahlen, also er hat, vielleicht mal so, er hat die Mavloff-Bedürfnis-Pyramide

00:34:50: im Englischen Maslos Pyramid of Needs, hat er umgewandelt in die Pyramid of Feeds in

00:34:57: einer schönen Grafik mit Pyramide, wo er quasi sich angeguckt hat, okay.

00:35:01: Und ich glaube auch fast 30.000 Menschen befragt hat, also er macht tatsächlich selber auch

00:35:05: Studien.

00:35:06: Wenn die morgens aufwachen und diesen Glaskasten, den wir alle neben dem Bett haben, in die

00:35:10: Hand nehmen, was gucken sie sich als erstes an?

00:35:12: Und die Bedürfnis-Pyramide ist da insofern klar, das Wichtigste ist irgendwie Social Media,

00:35:17: dann kommt Premium Video, dann kommt Musik, dann kommt Gaming, dann kommt Gratis-Video,

00:35:21: dann kommt Podcast und dann ganz zum Schluss kommt noch Lesen.

00:35:24: Und seine Theorie oder seine Aufforderung an einen Medienfirmen ist eben okay, ihr müsst

00:35:31: ihn auch an angeboten, ihr müsst irgendwie gucken, dass ihr diese Bedürfnisse abdeckt

00:35:35: und je tiefer in der Bedürfnis-Pyramide desto besser, weil, und das sind irgendwie die Zahlen,

00:35:40: er hat wie gesagt fast 30.000 Menschen befragt und von diesen 30.000 Menschen nur 7% der

00:35:45: über 18-jährigen Erwachsenen, nicht nur in den USA, ich glaube er hat USA einige europäische

00:35:49: Länder befragt, nur 7% der Erwachsenen wollen im nächsten Jahr ihre Abos genauso beibehalten,

00:35:54: wie sie sie jetzt haben.

00:35:55: Fast 60% wollen auf jeden Fall weniger Abos haben, als sie heute haben und insgesamt sind

00:36:02: 93% der Befragten da bereit, ihren Abomix regelmäßig bis hin monatlich zu verändern.

00:36:09: Und er spricht dann auch über den, ihr seht, je vorhin meinte das Thema Churn, 2019 waren

00:36:18: knapp 10% der Nutzer von Streamingdiensten, also das war dann am Beispiel Video Streaming,

00:36:23: Serial Churners, also Leute, wie habe ich schon mal so gemacht, du bestimmt auch fast jeder

00:36:27: schon mal, oh Amazon Prime hat eine gute Serie, ich schließe Amazon Prime Abo ab, guck mir

00:36:31: die Serie an, cancel mein Abo sofort wieder.

00:36:33: 2019 waren das 10% der Nutzer, 2023 sind es schon 33% der Nutzer.

00:36:38: Und es wird also immer schwieriger, die Leute in den Abos zu halten und seine Antwort darauf

00:36:43: ist eben zu sagen, du musst diese Bedürfnispyramide abdecken und du musst in der sehr engen Auswahl

00:36:50: von Medien sein, die Menschen auch dann weiter nutzen, wenn sie ihre Abos reduzieren, da hat

00:36:55: er auch befragt und mehr als 50% der Menschen geben an, sie nutzen so, ich glaube, die zahlen

00:37:03: nicht mehr ganz genau, ich glaube, sie nutzen 17 Medien regelmäßig und davon sind aber

00:37:07: weniger als die Hälfte, also irgendwie sieben oder so, sind Medien, wo sie sagen, das sind

00:37:11: Must-Haves, die würde ich niemals kündigen.

00:37:12: Und bei diesem Churn-Verhalten und diesem Abo-Kündigungsverhalten muss man als Medienanbieter

00:37:17: eben darauf achten, dass man nicht einer von den acht ist, die nice to have sind, sondern

00:37:22: einer von den sieben, die auf keinen Fall gekündigt werden.

00:37:25: Und er zeigte noch ein Beispiel in New York Times, die natürlich eben bekannterweise,

00:37:30: was ja sich ja auch viele hier schon wissen, eben nicht nur den Journalismus anbieten, sondern

00:37:34: auch die Kochverticals haben und die Sportverticals haben und das Gaming dabei haben usw.

00:37:38: Und damit eben viel, viel mehr abdeckt.

00:37:40: Interessanterweise irgendwie auch nochmal ein Argument, das ist das, was ich vorhin

00:37:43: meinte, vielleicht müssen Medien, journalistische Medien viel stärker zu sozialen Medien werden,

00:37:50: weil das halt das absolute digitale Grundbedürfnis zu sein scheint und beschreibt eben wirklich,

00:37:55: wie diese Bewegung seiner Meinung auch aussehen sollte, in diese Tasche reinzukommen, in

00:38:00: der man vielleicht ein bisschen sicherer vor diesem Turn ist und in der man vielleicht

00:38:03: noch mehr mit loyalen Kunden Geld verdienen kann.

00:38:06: Und das war jetzt eine sehr, sehr kurze Zusammenfassung.

00:38:08: Ich kann wirklich nur Ihnen empfehlen, schaut euch den Talk an.

00:38:10: Er macht das viel, viel besser als ich.

00:38:12: Viel mehr zahlen, 45 Minuten und ja, wirklich ein ganz, ganz toller Vortrag und wie gesagt

00:38:18: bald dann bei YouTube auf dem Kanal der Medienteil bei München auch nachzuschauen.

00:38:22: Du hast ihn nicht gesehen, oder?

00:38:23: Ja, bin ich gesehen.

00:38:24: Nein, ich war in dem Tag, glaube ich, gar nicht vor Ort.

00:38:27: Ich habe mich da ein bisschen geärgert, weil du meintest ja sehr gut, dass ich dem nur

00:38:30: und das ist vielleicht ein guter Abschluss.

00:38:33: Aber das ist ja de facto auch das, was die New York Times inzwischen macht mit der Koch-App

00:38:38: und mit dem jetzt inzwischen auch die Athletik, also Sportjournalismus, Wirecutter, diesen

00:38:47: Produkt-Tests, also wo man sich sehr viel breiter aufstellt, Gaming als nur Nachrichtensjournalismus

00:38:53: und eben versucht mehr Lücken im Tag nochmal auszufüllen.

00:38:58: Genau, und vor allem auch mehr, dass wenn du dein Handy in die Hand nimmst, darf das

00:39:01: nochmal am Rande, wissen wir glaube ich auch inzwischen alle, wie krass, also wie überwältigend

00:39:06: wichtig Mobile-Nutzung einfach ist.

00:39:08: Alles andere kannst du im Endeffekt vergessen, polemisch ausgedrückt.

00:39:12: Aber wirklich einfach mehr Angebote zu haben, mit denen man in eine von diesen Bedürfnisbrackets

00:39:17: reinrutschen kann, weil nur lesen ist halt einfach nur die Spitze der Pyramide.

00:39:22: Und wenn man mehr Leute länger an sich binden will, dann muss man eben auch in diese anderen

00:39:27: Bedürfnisse rein.

00:39:28: Und das fand ich für vielleicht keine Weltbewegungen neu in Erkenntnisse, aber super aufbereitet

00:39:33: in dem Fall.

00:39:34: Schade ist ein Podcast, ich würde super gerne diese Pyramide zeigen, das sieht super gut

00:39:36: aus.

00:39:37: Aber ja, schau durch den Talk gerne auf jeden Fall an, wenn ihr Zeit habt.

00:39:42: Fluchte Medienwalle.

00:39:43: Ja, vielleicht macht man ein bisschen so ein Videopodcast machen, dass wir uns aufzeichnen,

00:39:48: aber dafür müssten wir im selben Ort sein, wenn wir es aufnehmen, das ist eigentlich

00:39:51: auch nicht.

00:39:52: Das ist ja furchtbar.

00:39:53: Na, das sind wir dann zu Broic.

00:39:54: Wir beenden das an dieser Stelle.

00:39:57: Ich möchte nicht über Web 3 reden, aber ich wollte nur ganz ... doch, eigentlich möchte

00:40:02: ich schon ein bisschen über Web 3 reden.

00:40:04: Der Punkt ist, unsere liebe Kollegin Pia, Pia Lexer, war, weiß ich genau, wann das war,

00:40:08: ich war vor ein oder zwei Monaten auf den Media Lab Days in Bergen in Norwegen und hat da

00:40:13: auch noch mal einen Talk mitgebracht von einem Web 3 Experiment namens Cogency Lab.

00:40:20: Und mein Problem bei dieser ganzen Web 3 Geschichte ist tatsächlich so ein bisschen, dass ich

00:40:24: kriege ja immer so leicht kognitive Dissonanz, weil ich halte das für absoluten Unsinn,

00:40:27: so ziemlich alles, was da passiert.

00:40:28: Es gibt aber wirklich gute, kluge, nette Menschen, die das anders sehen und dann denke ich mir

00:40:33: aber, wo liege ich falsch und was übersehe ich.

00:40:36: Und habe mir deshalb ganz kurz dieses Cogency Lab nochmal angeschaut und habe das White

00:40:41: Paper von denen gelesen, habe wirklich Mühe gegeben, auch nochmal drauf zu gucken ohne

00:40:44: meine ganzen Vorurteile und leider immer noch nichts verstanden.

00:40:48: Und halt verstehe immer noch nicht, wo da der Benefit sein soll.

00:40:51: Und wenn, also ich aus dem Game überreichte, haben Sie es ja auch versucht, Play to earn

00:40:58: groß zu machen, also dass man irgendwie Spiele spielt und dann Tokens kriegt und dann alle

00:41:02: spielen, was kein einziger Gamer wollte, weil warum?

00:41:05: Dafür spielt man nicht.

00:41:06: Und in dem White Paper ist es da eben Read to earn, wo man für Ausführingsengagement mit

00:41:12: einer Medienmarke dann mit Tokens belohnt werden soll, was für mich auch komplett an allen

00:41:17: Nutzerbedürfnissen oder Nutzerwünschen vorbeigeht, weil dafür lese ich doch kein journalistisches

00:41:21: Medium, um damit Geld zu verdienen, sondern ich lese auch nicht zu informieren, völlig

00:41:24: andere Customer Job.

00:41:25: Und dann will ich auch so Zitate lese aus diesem White Paper.

00:41:29: "The current relationship between content creators and consumers suffers from an imbalanced

00:41:33: data value exchange, where only creators have access to engagement data and as a result,

00:41:39: customers cannot fully benefit from their engagement."

00:41:41: Aber das wollen Customer doch auch gar nicht.

00:41:45: Warum will ich denn auf meine eigenen Engagementdaten zugreifen?

00:41:49: Schon klar, dass Medienunternehmen davon profitieren können.

00:41:51: Von Engagementdater, von Metadaten, völlig klar.

00:41:54: Aber warum interessiert mich das denn als Nutzer und warum, was hat denn im Endeffekt

00:42:00: auch ein journalistisches Medium davon, wenn Leute anfangen, ihre Artikel anzuklicken,

00:42:04: weil sie dafür Geld kriegen und nicht, weil sie sie interessiert?

00:42:06: Und ich weiß nicht, ob du da eine andere...

00:42:11: ...mitricken.

00:42:12: Ja, ich weiß es nicht.

00:42:13: Aber das war mir noch wichtig, noch mal zu sagen, dieses "Ich möchte gar nicht so

00:42:17: anti dem ganzen Web-Tragram sein, aber ich finde leider auch kein Argument, warum es

00:42:23: nicht so sein sollte.

00:42:24: Und wenn jemand da draußen irgendwie glaubt, mich überzeugen zu können, schreibt mir bitte

00:42:28: keine E-Mail mit Blockchain-Gedöns.

00:42:30: Aber wenn ihr freundlich nachfragt und gute Argumente habt, meldet euch gerne mal und

00:42:34: vielleicht gibt es ja da draußen doch irgendwelche Leute, die mich überzeugen können.

00:42:38: Aber auch bei dem Coagency-Lab habe ich leider nichts gefunden, wo ich jetzt das Gefühl hatte,

00:42:42: das überzeugt mich in irgendeiner Form.

00:42:43: Christianes Verwürtt, Helf dem Armenmann.

00:42:46: Ja, ich weiß es nicht.

00:42:48: Du kennst dich auch in dem Medialab-Start-Up 1e9, ehemalige Riot, Riot-Deutschland-Redakteure,

00:42:54: die das gemacht haben, Wolfgang Kerler und Christian Lehmann, liebe Grüße, wirklich

00:42:59: gute, gute Leute, sehen das glaube ich ein bisschen anders als ich und dann frage ich

00:43:04: mich schon immer, was sehe ich nicht.

00:43:06: Aber das hat mich jetzt auch noch überzeugt.

00:43:08: Das war ja auch alles, was ich dazu sagen wollte.

00:43:10: Ich weiß nicht ob es...

00:43:11: Also ich würde auch nicht viel anschließen.

00:43:13: Ich glaube das Problem ist halt, wo Web 3 ist, das Geschäft zum Teil von 99 Prozent dieser

00:43:18: Projekte ist halt, ich habe einen Hammer und ich versuche möglichst viele Leute davon

00:43:23: zu überzeugen, dass der Nagel, den ich hier habe, auch definitiv der richtige Nagel ist

00:43:26: für diesen Hammer, hoffe, dass wir diesen Hammer sehr viel kaufen und verdiene dann damit

00:43:31: Geld.

00:43:32: Ob ich das Problem löse, sei jetzt mal dahingestellt.

00:43:34: Deswegen habe ich so verquere Probleme analysen auf den diesen Projekten drin, die sehr weit

00:43:41: weg sind von der Realität.

00:43:43: War in dem Fall leider auch mal ein Eindruck.

00:43:46: Ja.

00:43:47: Gut, sorry, sorry, das wollte ich noch kurz erzählen.

00:43:50: Dann jetzt aber vielen Dank fürs Zuhören.

00:43:53: Es war wieder fast 50 Minuten Hype-Institut.

00:43:56: Krass.

00:43:57: Man hat immer das Gefühl, man kriegt nicht nur Themen zusammen, aber dann sind es am

00:44:00: Ende dort wieder viel zu viele.

00:44:02: Wir reden zu lange.

00:44:03: Wir reden auch einfach zu lange, das stimmt.

00:44:04: Gott sei Dank, kann uns jemand zusammenschneiden.

00:44:07: Dann kommt es bei euch vielleicht nicht ganz so lange an, aber ich fürchte 45 Minuten,

00:44:10: müsste ich trotzdem anhören.

00:44:11: Anyways, wir sind wahrscheinlich nächsten Monat.

00:44:14: Doch nächsten Monat sind wir wieder da mit einer kleinen Weihnachtsfolge, da verraten

00:44:17: wir noch nicht, was das sein wird.

00:44:19: Aber dann hören wir uns wieder und bis dahin, würde ich sagen, haltet die Ohren steif, bleibt

00:44:24: innovativ und fällt nicht auf jeden Blödsinn rein.

00:44:32: [Musik]

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